Ich verwende meine Kraft für die Malerei...

Mag. Ryszard Jaszcza - Gedanken zu meinem Schaffen

Ich male, weil ich die Malerei liebe. Malerei ist die beste Möglichkeit für mich zu kommunizieren. Ich verwende meine Kraft für die Malerei und bekomme die Kraft für die Malerei von der Malerei. So glaube ich, dass die Malerei sich mich ausgewählt hat, und nicht umgekehrt. Die Bildthemen ergeben sich aus dem Entwicklungsprozess des Malvorganges. Dabei habe ich festge­stellt, dass für mich der Künstler eigentlich nichts anderes ist als ein Zeitgeist, der in der Zeit lebend sich selbst reflektiert.

Bildthemen entstehen aus Bildthemen auf der Basis der persönlichen Entwicklung. Der Künstler reagiert nur auf das was das Bild bzw. der künstlerisch schöpferische Prozess verlangt. Warum nehme ich Titel wie „Sterne", „Mond" oder so ähnlich? Weil es auch um das Transzendentale in der Kunst geht. Allerdings kann man auch ganz andere Antworten auf bestimmte Fragestellungen geben. Grundsätzlich geht es um das Gefühl, dass wir ein Teil des Universums sind. Wir haben Sehnsucht nach einer Symbiose.

Ich glaube, dass es um die Polarität zwischen Makro und Mikro geht. Dies bedeutet, dass man eben Ma­lerei ist, dass man Thema ist, und man muss das sein, was man macht.

Natürlich könnte ich auch eine andere Kunst machen. Ich habe mich mit Musik und Literatur beschäftigt und es ist abzulesen, dass ich mich auch mit dem Körper und dem Raum auseinandersetze. So bin ich zu dem Schluss gekommen, dass, wenn man sich nicht nur mit der Malerei beschäftigt, der Möglichkeitsraum und zugleich auch die Ausdrucks­möglichkeit steigt. Durch das Intellektuelle kann man das Unbewusste bewusst machen und dabei spielt die Malerei derzeit eine große Rolle. Der Betrachter steht vor etwas, das sehr offen für ihn ist und hat die Möglichkeit, den Bildaufbau, die emotionale Steigerung, nachzuvollziehen. Als Künstler bin ich nur ein Vermittler und der Betrachter hat die Möglichkeit, durch mein Werk seine eigene Autonomie zu bestimmen. Der Betrachter kann also durch das Bild zu sich selbst finden, durch dessen Sinnlichkeit, durch des­sen Intellektualität. Dies bedeutet, dass es nicht mehr meine Bildersind, sondern gleichzeitig die Bilder des Betrachters werden.

Ich komme aus der abendländischen Kunsttradition. Dies bedeutet, dass der Künstler nur dann die Tradi­tion nachvollziehen und weiterführen kann, wenn er ein Bestandteil dieser Tradition ist. Dies betrifft vor allem die Farb- und Formgebung.

Mag. Ryszard Jaszcza

Der Künstler nähert sich der Malerei immer als Fragender...

Mag. Dr. Peter Assmann - Welt und Bild im Werk von Richard Jaszcza

Richard Jaszcza - Welt und Bild. Bei aller konzeptioneller Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Arbeit ist Richard Jaszcza letztlich ein Maler; der die Kunstgeschichte dieses Mediums genau kennt sowie ein Maler, der sich der Entwicklungsstufen im für das menschliche Weltbild so wichtigen Verhältnis von Malerei und Wirklichkeitsdefinition genau bewußt ist. Der Künstler nähert sich der Malerei immer als Fragender, jedoch im Bewußtsein der vielen selbstreflexiven Fragen, die speziell in unserem Jahrhundert in der Malerei über Malerei geäußert wurden. Er begnügt sich aber nicht mit der in der Kunstwelt heute so oft formulierten Schlußfolgerung dieser vielen Fragestellungen an die Malerei, dass die Malerei tot sei - Richard Jaszcza sucht vielmehr konsequent neue, aktuelle und zugleich die Vergangenheit integrierende Formen einer künstlerischen Erkenntnisgestaltung mit Malerei.

Keinesfalls illustriert er in irgendeiner Weise - Malerei ist vielmehr für ihn ein Weg der umfassenden Erkenntnis, die über die Arbeit am Bild der Welt vermittelt wird. Es ist im speziellen dieser Aspekt, der über die Malerei formulierten Erfahrungen eines Weltbildes, der ihn hier interessiert. Malerei ist jenes Medium, das über Jahrhunderte das Bild der Welt am prägnantesten formulierte, die Welt in bildnerischen Phänomenen darlegte. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse unseres Jahrhunderts vom atomaren Aufbau der Welt sowie von der Relativierung jeder angeblich objektiven physikalischen Weltdarstellung (man denke nur etwa an die Heisenbergsche Unschärferelation) ließen malerische Einheitsbilder der Vergangenheit als eindimensional erscheinen. Ein solcher „enger" Aufbau eines Weltbildes wurde in unserem Jahrhundert von der Kunst in Verschränkung mit den Naturwissenschaften massiv aufgebrochen.

Konsequenterweise haben sich die Naturwissenschaften heute wieder mehr der Kunst angenähert. Sie suchen - wie die Kunst- nach Gleichungen, nach Bezugsgrößen, die eine Perspektive definieren und nicht wie zuvor nach Größen, die eine gesamte Entität festlegen. Richard Jaszczas Malerei setzt genau hier an: Er gestaltet ein bildnerisches Bezugssystem, das sich - rein technisch gesprochen - nicht allein auf das „Objekt" Bild bezieht, sondern auf das Bildhafte als Erfahrungsgröße. Hier beschäftigt er sich konsequent mit dem Aufbau und der weiterführenden Variation von Bildelementen, die sich aus möglichst einfachen graphischen und malerischen Impulsen zusammensetzen.

Neben diesem Aufbau ist es vor allem die Suche nach Entsprechungen, ein sensibles Vortasten in ein Bildinformationsfeld sowie die beständige Frage: Wo lassen sich im Dialog der Formen die prägnanten Gleichungen finden, wo konzentriert sich ein Zusammenfließen von unterschiedlichen Bildbegrifflichkeiten und Bildsituationen? Immer wieder zielt seine künstlerische Arbeit auf jenen Punkt, an dem minimale Veränderungen ein völlig anderes Bildprodukt erzeugen. Auch die Formensprache des Künstlers konzentriert sich interessanterweise sehr speziell auf die Auseinandersetzung mit dem Punkt: Der Punkt jedoch nicht als eine abstrakte unsinnliche intellektuelle Konstruktion, sondern als sinnliche Welterfahrungsgröße, als ein Element der Relation, ein Element, das sich nur aus der Bewegung zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos erfahren läßt. Dieser Fluß der Dimensionen ist zentrales Element seiner künstlerischen Arbeit durchaus in Bezug zu den markanten Veränderungen unserer optischen Erfahrung von Welt durch die Erfindung des Mikroskopes sowie des Fernrohres.

Richard Jaszczas künstlerische Arbeit am Punkt ist als Arbeit an einem farblichen wie materiellen Feinstoff aufzufassen. So verschränken sich etwa bei seinen Bildwerken immer wieder die bewußt eingesetzten Sandkörnchen mit einem unendlich scheinenden Farbraum, der aber auch immer wieder auf die Fläche eines Punktes zusammengeführt wird - im Sinne einer Formkonzentration. Diese Formkonzentration des Punktes ist bei Richard Jaszcza immer eine individuelle, eine in Minimalspannung variierte, aber sich ihrer Unteilbarkeit (Individuum) sehr bewußte Wahrnehmungseinteilung der Welt. In diesem Sinne arbeitet Richard Jaszcza mit seinen Kunstformulierungen vor allem an der Frage nach der Identität: Die Bestimmung, die Bestimmbarkeit der Unterschiede, der Abweichungen und der Minimalvariationen wird zur entscheidenden Annäherungsfrage. Vor diesem Hintergrund (bewußt im doppelten Wortsinn zu verstehen) werden Richard Jaszczas Bildobjekte zu offenen Dialogpartnern ihres jeweiligen Präsentationsraumes. Punkt, Strich, Farbspur, Formunschärfe können plötzlich mit einer Konstellation der Mauerstruktur korrespondieren. Die Dimensionen von Zuordnungsmöglichkeiten erscheinen so als variabel.

Die Wirklichkeit präsentiert sich - wie so oft im Kunstgeschehen - als Variable des Betrachters, der vom Künstler eine Entscheidungsvorgabe bekommt, aber nicht im Sinne einer Werkdeutung, sondern im Sinne einer Wahrnehmungssituation. Diese vom Künstler formulierte Weltperspektive integriert in gleicher Weise intellektuelle wie sinnliche und meditative Aspekte. Sie operiert also in gleicher Weise mit einer quasi voraussetzungslosen Offenheit des Betrachters wie mit der entsprechenden intellektuellen Analysefähigkeit. Weder im Bereich der meditativen Annäherung noch im Bereich der intellektuellen führen die Bildobjekte des Künstlers allerdings zu Ergebnissen, vielmehr werden sie immer als Impulsgeber wirksam, die beständig weiterdrängen, die immer weiter eine Suche nach Bezugssituationen nach Erfahrungen des Zusammenhanges provozieren. Das wesentliche Anliegen dieser Kunst ist die zentrale Auseinandersetzung mit den grundlegenden Impulsen und Mechanismen einer menschlichen Anschauung von Welt. Richard Jaszcza gestaltet hier jedoch durchaus eine malerische Perspektive, die sich wiederum - wenngleich auf einer völlig anderen und viel komplexeren Ebene- mit einer der Hauptaufgaben der Malerei früherer Jahrhunderte beschäftigt: dem Erarbeiten einer bildhaften Anschauung der Welt.

Jaszcza illustriert aber nicht diese Welt, sondern führt die Malerei als eigene Realität an materielle Realitäten heran. Malerei ist für ihn also nicht wie die jüngere und ältere Tradition des Expressiven ein Formulieren von subjektivem Ausdruck, sondern ein die Wissenschaften integrierender Erkenntnisprozeß: Die Arbeit an einer Bildwelt, die auf sinnlicher geistiger und intellektueller Ebene die Wahrnehmung eines Weltbildes gestaltet. Der Bildraum wie auch sein Präsentationsraum wird zum bildhaften Informationsraum. Der Betrachter selbst wird zum Teil einer umfassend formulierten Frage nach der Perspektive und der Identität jedes einzelnen Teiles des zu Betrachtenden sowie des Betrachteten.

Mag. Dr. Peter Assmann, Landesmuseum Linz.

Die Metamorphose zwischen Farbe und Form...

Prof. Dr. Karl Heinz Rietschel - Jaszczas künstlerische Einordnung

Seine künstlerische Einordnung: In Rezessionen ist der Op-Art genauso wie dem Konstruktivismus zuge­rechnet worden. Doch sein persönlicher expressiver Ausdruck ist nicht so leicht einzuordnen. In seinen Bildern stellt die Natur, lebend und leblos, eine ebenso mikro- wie makrokosmische komplexe Struktur dar, es ist wie ein Hineingehen des Künstlers in ein inneres Teilhaben. Piet Mondrian und der späte Kandinsky mit ihren konstruktivistischen Schöpfungen könnten zur Deutung der Werke herangezogen werden. Doch er erinnert viel mehr an Paul Klee, denn dessen Werk wurzelte stets in der Natur. Sicher, wie Mondrian und Kandinsky hat auch Klee ein geradezu mystisches Empfinden für den inneren Gehalt unter der Oberfläche besessen. So ist auch Jaszcza.

Er sieht den Punkt, den Kreis, die Linie, die Ebene, den strukturierten Menschen, reduziert auf eine Symbolgestalt, und für ihn verändert sich das Bild zeitlich und räumlich. Was stets bei Paul Klee zu spüren ist, daß seine Bilder die Wirkung einer pulsierenden, eher organischen als geometrische Energie vermitteln, das fühlt man auch bei den Bildern Jaszczas. Es ist folgerichtig, daß der Künstler zu den verschiedensten Materialien greift, daß er auch bei Holz als Trägermaterial gelandet ist, um hier die Chiffren seiner Naturgestaltung auszugeben. Oft erinnern seine Arbeiten an Totems, an Totempfähle und Totembretter, die Signale aussenden. Signale nicht aus einer anderen Welt, aber unseren geschundenen Kosmos bloßlegend.

Richard Jaszcza malt farblich starke Bilder, aber es ist nie der Griff in die komplette Farbpalette, sondern stets eine sparsame Verwendung von Farben. Und doch wirken diese Farben stark koloristisch. Das geschieht durch die profunde Technik, immer wieder neue Schichten übereinander zu legen, die den Bildern Strukturen und Leuchtkraft geben. Seine Bilder sind abstrakt, expressiv, aber nicht einfach gestisch aus dem Bauch gemalt. Es sind Überlegungen eines Künstlers, der zwischen Mikro- und Makrokosmos die Natur bloßlegt, reduziert, auf Grundlinien zurückführt.

Gedanken zur Moderne: Zeitgenössische Kunst ist gekennzeichnet durch ein Nebeneinander zweier grundlegender Strömungen. Ein figurativer Expressionismus, wie ihn Picasso ausgereizt hat in einer Deformierung und Reduzierung. Gleichzeitig gibt es dazu den völlig gegenständlichen Bildaufbau einer Malerei, die zwischen Impressionismus und Expressionismus schwankt.Und die zweite Richtung ist eben die totale Abstraktion, die in der Installation und in der Objektkunst endete, weshalb man die Malerei schon totsagte. Uns es gibt eben die neue Malerei, das Bekenntnis, auch in der Abstraktion Formen zu finden und mittels Farbe Spannung zueinander zu setzen. Genau das ist Richard Jaszcza geglückt: Die Metamorphose zwischen Farbe und Form zu einer spannungsgeladenen Einheit gefunden zu haben.

Prof. Dr. Karl Heinz Ritschel

Das Bekenntnis zur Zeichnung...

Prof. Peter Baum - das grafische Werk Jaszczas

Die Zeichnung besitzt in Linz offensichtlich einen guten Boden. Wer auch nur einige wichtigere Namen jüngerer Zeichner Österreichs Revue passieren läßt, die von Linz aus ihre Karriere starteten - etwa Franz Blaas, Karl-Heinz Klopf, Robert Mittringer, Dietmar Brehm, Anselm Glück, Ulrich Waibel, Hubert Schatz oder Oliver Dorfer, kann das künstlerische Potential in notwendiger Objektivität abstecken und ermessen, welches die Linzer Szene ausmacht. Vorwiegend im Spannungsfeld von Kunsthoch­schule, Stadtwerkstatt und Neuer Galerie entwickelte sich im Kontext mit Einflüssen von außen und in notwendiger Korrespon­denz mit internationalen Tendenzen ein von Zeichnern dominier­ter Beitrag zur gegenwärtigen Kunst in Österreich, der seine spezifische Eigenart ebenso hervorkehrt wie seine in grundlegen­der Weise vorhandene Bindung zur Tradition österreichischer Zeichnung, denkt man an Kubin, Schiele, Kokoschka bis hin zu Rainer, Pichler, Messensee, Brus, Attersee, Fink und Damisch.

Parallel zur neoexpressiven Neuen Malerei, vielfach mit ihr stilistisch vergleichbar, noch öfter jedoch von ihr abweichend und in hohem Maße eigenständig, entwickelte sich ein durch die Vorliebe für das herbe, reine Schwarzweiß dominierter Beitrag, der in Summe als geistige Spurensicherung und existentieller Befund der jungen bis mittleren Künstlergeneration zu werten ist. Das Bekenntnis zur Zeichnung als dem spontansten, direktesten und unmittelbarsten, zugleich aber auch schwierigsten, unver­fälschtesten Medium der Bildkünste hat durch die Beiträge aus Oberösterreich zweifellos an Vielfalt und substanzieller Dringlich­keit gewonnen.

Der aus Gorzow gebürtige Pole Ryszard Jaszcza, der 1983 als politischer Flüchtling nach Österreich kam und seit 1985 an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung (Meisterklasse für visuelle Mediengestaltung) studiert, komplettiert das eingangs erwähnte Potential junger Zeichner der Linzer und oberösterreichischen Szene, Es spricht für den konsequent und hart an sich arbeitenden Künstler, daß er seit gut zwei Jahren eine Position erlangt hat, die sein bis heute vorliegendes Werk deutlich von den in seinem schulischen Umfeld vorherrschenden Strö­mungen abhebt und zugleich als eigenständigen, entwicklungs­fähigen Beitrag der hier behandelten jüngeren zeichnerischen Szene in Österreich integriert,

Jaszcza behauptet sich innerhalb dieses Vergleichspektrums als ein aufgraphische Reduktion und Symbolik bedachter Verfechter eines auf weitesten Strecken durch die Verwendung des Kohle­stiftes und der Ölkreide bestimmten reinen Schwarzweiß, Sein im Rahmen der Ausstellung in der Linzer Neuen Galerie präsentiertes Werk läßt sich in drei Gruppen gliedern, die - dank einer klar erkennbaren Handschrift - trotz des durchgehenden zeichner­ischen Zusammenhalts spezifische Unterscheidungsmerkmale aufweisen. Dem sensiblen poetischen Strukturalismus der ersten, 1989 entstandenen Gruppe stehen die deutlich auf formale Verknappung gerichteten, kräftigen Zeichnungen in stärkerem, kontrastreicherem Schwarzweiß gegenüber, wie sie Jaszcza zum überwiegenden Teil bereits 1990 schuf. Das Amorphe der frühe­ren Arbeiten wird hier im Sinne einer präziser kalkulierten, energetisch deut- und lesbaren Spannungsstrategie zurück­gedrängt. Die hart zum Weiß des Papiers kontrastierende zeichnerische Geste und Strukturierung verfestigen sich -ohne je in simpler Art und Weise gegenständlich lesbarzu werden-zuneh-mend zu einer großzügigen, knapp gehaltenen Symbolik, die spürbar Richtung und Gehalt des jeweiligen Blattes bestimmt. Die Linearität des zeichnerischen Vorgangs wird durch Schroffen und Überlagerungen, durch zeichnerische Dichte, aber auch durch einen zunehmend markanter werdenden, deutlich verfestigten Konturstrich abgelöst. Gezielt hinzutretende, gleich­falls betont graphisch umgesetzte Farben intensivieren darüber hinaus Grundstruktur und Ausdrucksbestreben neuerer Arbeiten. In der dritten und jüngsten Werkgruppe der "Tore" wagt sich Ryszard Jaszczaan ein, von ihm ungemein vielfältig interpretiertes Thema, dem neben Symbolgehalt und formaler Kanonisierung auch eine gewisse Monumentalität nicht abzusprechen ist. Der Künstler stellt sich dem schwierigen, faszinierenden Anlaß kon­sequent, doch in phantasievoller, Wiederholungen vermeiden­der Bandbreite. Sein in langen Exerzitien erprobter, expressiv­offener Strich, begünstigt ihn hier im Sinne jener Formfindung und Werkbestimmung, die künstlerische Absicht und Konzept mit innerem Engagement und dem Elan der unmittelbaren materi­ellen Umsetzung verbindet.

In den drei für sich bestehenden, in logischem Kontext zueinan­der entwickelten zeichnerischen Werkgruppen, legt Ryszard Jaszcza nicht nur Zeugnis beachtlichen Talents und künstler­ischen Verständnisses ab, sondern auch Zeichen für ein künstler­isches Denken, das den gegenwärtigen Pluralismus durch die Kraft persönlicher Formfindung und Sensibilität bestätigt.

Prof. Peter Baum

Ende

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